Katrin Fedrowitz (44 J.) ist die SPD-Kandidatin für den Wahlkreis 27, zu dem auch Tangstedt gehört. In einem Gespräch mit Johannes Kahlke stellt Fedrowitz ihre Beweggründe für ihr politisches Engagement dar. Kahlke: Frau Fedrowitz, können Sie etwas über sich erzählen?
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Fedrowitz: Ich wohne seit meinem ersten Lebensjahr in Norderstedt, habe nach dem Realschulabschluss eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notargehilfin bei Dr. Krause und Kollegen gemacht und bin dort nach einem entsprechenden Fernstudium seit 20 Jahren als Bürovorsteherin tätig. Ich war schon immer an Politik interessiert. Eine Schützenkollegin hat mir mal erklärt, wie Politik funktioniert. Montags drauf bin ich in die SPD eingetreten, das war 2001. Heute bin ich Vorsitzende der SPD in Norderstedt. Die Nähe zur SPD hatten meine Eltern, beide Gewerkschaftsmitglieder, mir in die Wiege gelegt. Seit 2016 bin ich Landtagsabgeordnete für diesen Wahlkreis.
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Kahlke: Warum SPD heute?
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Fedrowitz: Für mich stehen die Grundwerte der SPD, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität, im Fokus. Beispielhaft hat unsere Landesregierung im Gegensatz zur Bundesregierung die Abschiebung ins unsichere Afghanistan ausgesetzt. Wir setzen uns für die schrittweise Gebührenfreiheit für Kindertagesstätten ein und haben mit dem Zuschuss von 100 Euro monatlich für die Eltern von Krippenkindern einen weiteren Schritt begangen. Unser Ziel ist kostenlose Bildung, von der Kita bis zur Universität. Hinsichtlich der Loslösung von der Atomenergie verfolgen wir die Energiewende mit einem Mix an regenerativen Stromquellen. Die SPD beweist mit der erfolgreichen Flüchtlingspolitik Verantwortung für die Integration von Flüchtlingen mit Bleibeperspektive. Im Bereich der Schulpolitik können sich unsere Eltern auf einen Schulfrieden verlassen, der ihren Kindern an Gemeinschaftsschulen, Gymnasien oder Beruflichen Gymnasien alle Schulabschlüsse ermöglicht. Die SPD setzt sich für gute Arbeit ein, damit man von seinem Lohn nicht nur leben, sondern auch seine Zukunft gestalten kann. Es geht um faire Arbeitsbedingungen, um die Reduzierung von Werkverträgen, den Kampf gegen Scheinselbstständigkeit und gegen unnötige Befristungen. Wir können auf einen Landesmindestlohn von 9,18 Euro stolz sein, den alle Arbeitgeber bezahlen müssen, die Zuschüsse des Landes erhalten. Das Tariftreuegesetz bindet zudem Auftragnehmer von Landesaufträgen an die Zahlung eines Stundenlohns von mindestens 9,99 Euro.
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Auch wenn wir in einer einkommenssteuerstarken Region leben, haben wir in meinem Wahlkreis und in dieser Gemeinde Bürger/-innen, die ohne die Hilfe der Tafel ihren Lebensmittelbedarf nicht decken können. Für mich der Beweis, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergeht. Viele Menschen haben Angst davor, im Alter von ihren Einkünften ihre Unterkunft und Pflege nicht mehr zahlen zu können. Nicht jeder kann aufgrund geringen Einkommens etwas für später zurückzulegen und wird gezwungen länger zu arbeiten.
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Kahlke: Was sind Ihre aktuellen Arbeitsschwerpunkte in Kiel?
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Fedrowitz: Ich kümmere mich um den Bereich Metropolregion Hamburg und um mittelständische Betriebe. Weiter bin ich Ansprechpartnerin für die Industrie- und Handels- und Handwerkskammer in Schleswig-Holstein. Zudem bin ich Ansprechpartnerin für die Jägerschaft.
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Kahlke: Was können Sie für die Bürger/-innen der Gemeinde Tangstedt leisten?
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Fedrowitz: Ich werde mich bei der Aufstellung des nächsten Regionalplans für die Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes und weiterer Wohngebiete einsetzen. Es kann von Vorteil sein, dass ich mich als Mitglied der Norderstedter Stadtvertretung auch mit den Themen, wie z. B. der Verbesserung der Busverbindnungen oder dem Ausbau des Glasfasernetzes, beschäftige. Somit gibt es Anliegen der Gemeinde Tangstedt, die auch Norderstedter Interesse berühren.
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Kahlke: Was wünschen Sie sich für die Landtagswahl am 7. Mai?
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Fedrowitz: Ich arbeite dafür, dass die SPD die stärkste Kraft im Landtag wird und wir den erfolgreichen gemeinsamen Kurs fortsetzen können. Mein Ziel ist es, dass die AfD möglichst nicht in den Landtag einzieht. Die AfD macht aus meiner Sicht deutlich, dass ihnen unsere Grundwerte nichts bedeuten und sie keine Lösungsansätze für die Probleme unserer Zeit haben. Ich arbeite dafür, dass ich diesen Wahlkreis und damit die Bürger/-innen der Gemeinde Tangstedts weiterhin in Kiel vertreten darf. Ich begrüße hierbei, dass das Wahlrecht schon ab dem 16. Lebensjahr ausgeübt werden darf.
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Ich lade die Tangstedter/-innen am 30.03.2017 ab 19:30 Uhr herzlich zu einem Klönschnack in der Tangstedter Mühle ein. Ich freue mich auf eine lebhafte Diskussion.
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Kahlke: Frau Fedrowitz, ich danke Ihnen für das Gespräch.
rnBürgergespräch mit Katrin Fedrowitz am 30.03.